E-Auto-Batterien
E-Auto-Batterien, Foto: pixabay

Rohstoffe für Elektrofahrzeuge wie Lithium, Kobalt und Graphit sind derzeit günstiger denn je. Grund ist ein weltweit gestiegenes Angebot. Besonders China, Indonesien und die Demokratische Republik Kongo haben ihre Fördermengen stark erhöht. Die Internationale Energieagentur (IEA) nennt diesen Anstieg einen entscheidenden Faktor für die aktuellen Preisentwicklungen.

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Preise für Lithium fallen um über 80 Prozent

Zwischen 2021 und 2022 stiegen die Preise für Lithium um das Achtfache. Seit 2023 sind sie jedoch massiv gesunken – laut IEA um über 80 Prozent. Ähnlich entwickelte sich der Markt für Kobalt, Graphit und Nickel. Die stärkere Förderung in wichtigen Bergbauländern habe zu einem Überangebot geführt. Das wirkte sich direkt auf die Märkte aus. Besonders das Angebot aus China, Indonesien und der Demokratischen Republik Kongo beeinflusst derzeit die Preisentwicklung am stärksten.

Demokratische Republik Kongo, Indonesien und China dominieren den Markt

Drei Länder kontrollieren über 77 Prozent der weltweiten Förderung wichtiger Energierohstoffe. In der Demokratischen Republik Kongo wird vermehrt Kobalt gewonnen. Indonesien liefert große Mengen Nickel. China dominiert den Markt für Graphit und seltene Erden. Auch beim Recycling von Batterien hat China eine führende Rolle eingenommen. Seit 2020 fanden zwei Drittel des Wachstums im Batterie-Recycling in China statt.

Einige andere Staaten wie Argentinien und Simbabwe steigern ebenfalls ihre Lithiumproduktion. Dennoch bleibt die Marktkonzentration hoch. Die IEA warnt: Sollte ein wichtiger Lieferant ausfallen, könne im Jahr 2035 nur etwa die Hälfte des weltweiten Bedarfs gedeckt werden. Gründe dafür könnten Wetterkatastrophen, technische Ausfälle oder politische Instabilität sein.

Naturschutzorganisationen schlagen Alarm

Der WWF warnt vor schweren Umweltschäden in Förderregionen. Tobias Kind-Rieper, Experte der Organisation, nennt die steigende Produktion in Kongo und Indonesien besorgniserregend. Sie gehe mit einer großflächigen Naturzerstörung einher. Laut WWF befinden sich weltweit 4 von 5 neuen Bergbauprojekten in oder nahe Schutzgebieten.

Die Europäische Union sei gefordert, Maßnahmen zum Schutz der Umwelt zu ergreifen. Die Konzentration der Förderung auf wenige Regionen habe nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ökologische Risiken. Der Druck auf Natur und Biodiversität wächst. Wichtige Fakten im Überblick:

  • Preise für Lithium sind seit 2023 um über 80 Prozent gefallen.
  • 77 Prozent der weltweiten Förderung wichtiger Rohstoffe stammen aus 3 Ländern.
  • China ist führend bei Förderung, Verarbeitung und Recycling.
  • 4 von 5 Bergbauprojekten liegen in oder nahe Schutzgebieten.

Der weltweite Rohstoffmarkt bleibt angespannt. Die Abhängigkeit von wenigen Staaten birgt Risiken für Preisstabilität, Lieferketten und die Umwelt.

 Quelle: Tagesschau