Ferrari hat die Erwartungen vieler Fans und Analysten enttäuscht. Das erste Elektroauto aus Maranello, der Elettrica, wird nicht wie geplant im Oktober 2025 vollständig präsentiert. Stattdessen wird die Vorstellung in mehreren Etappen erfolgen, die sich bis ins Frühjahr 2026 erstrecken.
Inhaltsverzeichnis:
- Drei-Phasen-Enthüllung laut Benedetto Vigna
- Produktion im neuen Werk mit über 300 Mitarbeitenden
- Klang und Technik als zentrale Merkmale
- Modellpalette 2025 ohne Elettrica
Drei-Phasen-Enthüllung laut Benedetto Vigna
Ursprünglich wollte Ferrari am 9. Oktober 2025 während des Capital Markets Day den Elettrica präsentieren. CEO Benedetto Vigna kündigte jedoch an, dass das Debüt des Elektrofahrzeugs in drei Schritten stattfinden wird. Im ersten Quartal 2025 wird lediglich das sogenannte „technologische Herz“ des Fahrzeugs vorgestellt. Details zu diesem Schritt nannte Vigna nicht. Erwartet wird jedoch die Vorstellung des Antriebsstrangs.
Der zweite Abschnitt folgt Anfang 2026. Dann wird Ferrari das Konzept für das Interieur vorstellen. Die endgültige Weltpremiere des Elettrica soll schließlich im Frühjahr 2026 erfolgen. Die ersten Kundenauslieferungen sind laut Vigna für Oktober desselben Jahres geplant.
Produktion im neuen Werk mit über 300 Mitarbeitenden
Der Elettrica wird im neuen Produktionszentrum „e-Gebäude“ in Maranello gefertigt. Die Fabrik, die 2023 eingeweiht wurde, umfasst 42.500 Quadratmeter und beschäftigt mehr als 300 Mitarbeitende. Dort entstehen nicht nur Elektrofahrzeuge, sondern auch Verbrennermodelle und Hybride.
Diese neue Fertigungslinie spielt eine Schlüsselrolle in Ferraris Zukunftsplänen. Obwohl der Name „e-Gebäude“ auf reine Elektromobilität hinweist, bleibt Ferrari seiner diversifizierten Produktionsstrategie treu.
Klang und Technik als zentrale Merkmale
Ferrari hält technische Details zum Elettrica bislang zurück. Einige Informationen sind jedoch bekannt. Laut Produktmarketing-Leiter Emanuele Carando wird der Wagen einen „authentischen“ Klang erzeugen. CEO Vigna betonte, dass Ferraris Elektroautos nicht leise sein werden, sondern eine individuelle Klangsignatur besitzen.
Zu Testzwecken wurde ein modifiziertes Modell mit Karosserie des Maserati Levante genutzt. Diese Prototypen erzeugten auffällige Geräusche, die nicht mit einem typischen Elektrofahrzeug in Verbindung gebracht werden. Ein Ferrari-Patent deutet zudem auf simulierte Gangwechsel hin – ähnlich wie beim Hyundai Ioniq 5 N.
Modellpalette 2025 ohne Elettrica
Der Elettrica wird kein Teil der sechs Modelle sein, die Ferrari für 2025 angekündigt hat. Nach der Enthüllung des 296 Speciale im April sind mögliche Nachfolger für den Roma und den SF90 im Gespräch. Zudem ist eine zweite Version des Purosangue denkbar oder ein neues Fahrzeug aus der Icona-Serie unter dem Namen SP4.
Ferrari geht seinen Schritt in die Elektromobilität behutsam, aber gezielt. Die Verzögerung der Präsentation des Elettrica ist strategisch motiviert und zeigt, wie viel Gewicht die Marke dem ersten vollelektrischen Modell beimisst.
Quelle: FOCUS Online