Reisewarnungen
Reisewarnungen, Foto: pixabay

Die Sicherheitslage im Nahen Osten hat sich innerhalb weniger Tage dramatisch verschärft. Nachdem Israel am 13. Juni militärische Ziele im Iran angegriffen hat und die USA in der Nacht zum 22. Juni weitere Ziele im Iran bombardierten, eskalierte die Lage weiter. Der Gegenangriff erfolgte prompt: In der Nacht zum 24. Juni griff der Iran den größten US-Stützpunkt im Nahen Osten, Al-Udeid in Katar, mit Raketen an. Trotz einer nun verkündeten Waffenruhe bleibt die Region instabil und von Unsicherheit geprägt.

Israel, Iran und Katar - Angriffe bringen Luftverkehr zum Erliegen

Nach den Militäraktionen zwischen Israel und dem Iran kommt es im gesamten Nahen Osten zu massiven Einschränkungen im zivilen Flugverkehr. Am 13. Juni griff Israel Ziele im Iran an, woraufhin es zu Gegenangriffen kam. Am 22. Juni folgten amerikanische Angriffe auf iranische Einrichtungen, und am 24. Juni feuerten iranische Raketen auf den US-Stützpunkt Al-Udeid in Katar. Trotz einer Waffenruhe bleibt die Lage fragil.

Mehr als 15 internationale Fluggesellschaften haben Verbindungen in die Region gestrichen oder umgeleitet. Besonders betroffen sind Israel, Iran, Irak, Syrien sowie die Golfstaaten. Das Auswärtige Amt rät dringend von Reisen nach Israel, Iran und Jordanien ab. Auch Länder wie Ägypten, Zypern, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate spüren die Auswirkungen.

Lufthansa und Emirates streichen Verbindungen nach Teheran und Tel Aviv

Die Lufthansa Group fliegt bis mindestens 31. Juli nicht mehr nach Tel Aviv oder Teheran. Dies betrifft neben Lufthansa auch Swiss, Austrian Airlines, Eurowings, ITA Airways und Brussels Airlines. Der Luftraum über Iran, Irak und Israel wird vorerst gemieden. Passagiere werden informiert und nach Möglichkeit umgebucht.

Auch andere große Airlines haben Maßnahmen ergriffen:

  • Emirates: Keine Flüge mehr in den Irak, Iran, Libanon oder Jordanien.

  • Flydubai: Streicht Verbindungen nach Amman, Damaskus, Beirut, Iran und Israel.

  • Qatar Airways: Setzt alle Flüge in den Iran und den Irak aus.

  • Syrian Airlines: Kein Flugverkehr mehr nach Saudi-Arabien und in die Emirate.

Insgesamt betrifft das rund 30 internationale Ziele in der Region.

Deutsche Regierung warnt vor Reisen in mehrere Länder

Das Auswärtige Amt hat Reisewarnungen für Israel, Iran, die Palästinensischen Gebiete und den Irak ausgesprochen. Neue Hinweise gelten auch für Jordanien, Saudi-Arabien, die Emirate, Bahrain, Oman und Katar. Hintergrund ist die Möglichkeit weiterer Luftangriffe, Drohneneinsätze und Luftraumsperrungen.

Empfohlene Sicherheitsmaßnahmen für Reisende umfassen:

  1. Registrierung in der Krisenvorsorgeliste.

  2. Vermeidung von Menschenansammlungen.

  3. Regelmäßiges Laden von Mobilgeräten.

  4. Nutzung der App „Czerwony alarm” für Raketenwarnungen.

Reisende in der Region werden zur Ausreise aufgefordert.

Reiseveranstalter reagieren unterschiedlich

Laut Deutschem Reiseverband sind Auswirkungen auf den Pauschalreiseverkehr aktuell noch begrenzt. Reiseanbieter beobachten die Lage jedoch genau.

Tui hat keine Kunden in Israel, Iran oder Irak. Auch Syrien, Saudi-Arabien und der Libanon gehören nicht zum Angebot. Reisen in Länder wie Ägypten oder die Türkei laufen wie geplant.

Dertour bietet keine Reisen mehr nach Jordanien an. Für Buchungen nach Katar, Oman und die Emirate sind kostenlose Umbuchungen oder Stornierungen bis zum 23. Juni 2025 möglich.

Türkei weiterhin beliebtes Reiseziel 

Trotz der Nähe zur Konfliktregion bleibt die Türkei ein stark nachgefragtes Urlaubsziel. Die klassischen Badeorte – Antalya, Bodrum, Izmir – sind rund 2000 km von den Konflikten entfernt. Flüge finden weiterhin regulär statt.

Allerdings:

  • Das Auswärtige Amt rät von Reisen in Grenzregionen zu Syrien, Irak, Hakkâri und Şırnak ab.

  • Nach der Verhaftung von Ekrem Imamoğlu kam es zu Protesten und Einschränkungen im Nahverkehr.

Touristen sollten Demonstrationen meiden, Anweisungen befolgen und lokale Medien nutzen.

 Zusätzliche Gefahren in der Türkei

Seit Anfang 2025 starben hunderte Menschen in der Türkei an gepanschtem Alkohol. Besonders betroffen sind Istanbul, Ankara und weitere Großstädte. Beim Kauf alkoholischer Getränke wird zur Kontrolle der Originalverpackung und des TAPDK-Logos geraten.

Zudem besteht erhöhte Gefahr politisch motivierter Festnahmen. Beiträge in sozialen Medien oder Vereinsmitgliedschaften mit Bezug zu kurdischen Themen können zu Einreiseverweigerungen führen.

Was bedeutet das für geplante Reisen?

Reisende sollten Folgendes beachten:

  • Bei Reisewarnungen ist eine kostenlose Stornierung von Pauschalreisen möglich.

  • Bei Individualreisen gelten meist keine Erstattungsrechte.

  • Reiseversicherungen greifen nur bei nachgewiesener Gefahr oder Reisewarnung.

Reiseveranstalter entscheiden im Einzelfall über Kulanzregelungen.

Vergleich der Reiseeinschränkungen nach Ländern

Land Flugstreichungen Reisewarnung Sonderregelungen
Israel Ja Ja Evakuierung empfohlen
Iran Ja Ja Luftraum gesperrt
Irak Ja Ja Keine Rückfluggarantie
Vereinigte Arabische Emirate Teilweise Teilweise Umbuchung möglich
Katar Ja Teilweise Einschränkungen im Luftverkehr
Jordanien Ja Teilweise Reisen ausgesetzt
Türkei Nein Nein Achtung bei Protesten und Alkohol
Ägypten Nein Nein Reisen laufen regulär

Die aktuelle Lage im Nahen Osten hat tiefgreifende Auswirkungen auf den internationalen Reiseverkehr. Sicherheitsbedenken, Flugausfälle und diplomatische Spannungen betreffen zahlreiche Länder und Millionen von Reisenden. Aktuelle Informationen der Fluggesellschaften, Behörden und Reiseveranstalter bleiben essenziell für alle, die eine Reise planen.

 Quelle: Reise Reporter